Kennen Sie Christine Lavant?
Am 25. Oktober 2023 lasen Heideline Weis & Klaus Maria Brandauer aus dem Briefwechsel von Christine Lavant & Werner Berg und machten die sprachlich-poetischen Qualitäten ihrer Briefe erfahrbar.
AUS DEM BRIEFWECHSEL VON CHRISTINE LAVANT UND WERNER BERG
Mit Heideline Weis und Klaus Maria Brandauer
25. Oktober 2023
20 Uhr, Burgtheater
In Kooperation mit der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft & in Zusammenarbeit mit der Kärntner Kulturstiftung
Christine Lavant (1915–1973) hat sich nie groß in den Vordergrund gedrängt, nur wenige persönliche Dokumente hinterließ die Autorin, darunter der Briefwechsel mit Werner Berg: 520 Briefe von ihr, 260 von ihm sind erhalten – vermutlich weniger als er an sie geschrieben hat: Aus Angst vor ihrem Mann dürfte Lavant einen Teil von Bergs Briefe vernichtet haben. – Ehebruch wurde in Österreich bis 1975 strafrechtlich verfolgt und ihr Mann hatte mit Anzeige gedroht.
„Laß mich wissen, wann ich Dir schreiben darf, – auch laß mich das Unbarmherzigste wissen, wenn es an dem ist.“ Diese Bitte, die Werner Berg in einem Brief aus dem Jahr 1951 an Christine Lavant richtet, verdeutlicht Konflikte, die ihre (Liebes-)Beziehung von Beginn an bestimmen: Die schonungslose Ehrlichkeit lässt ihre Verbindung zu einer existenziellen Angelegenheit werden, gleichzeitig ist diese aufgrund ihrer jeweiligen familiären Situation gefährdet. Die daraus entstehenden unlösbaren Probleme machen die Lektüre des Briefwechsels zu einem spannungsreichen Erlebnis, das tiefe und überraschende Einblicke in das Leben und Denken der beiden Künstlerpersönlichkeiten bietet.
Lesung im Burgtheater
Anlässlich des 50. Todestages von Christine Lavant wurden Teile dieses einzigartigen Briefwechsels nun erstmals veröffentlicht: „Ich bin maßlos in allem“ (Wallstein). Das Burgtheater verschafft diesem literarischen Ereignis die ihm gebührende Aufmerksamkeit: Mit Heidelinde Weis und Klaus Maria Brandauer verleihen zwei prominente Schauspielpersönlichkeiten den beiden Schreibenden ihre Stimme und machen die sprachlich-poetischen Qualitäten ihrer Briefe erfahrbar.