Theater trifft Museum: STAFFEL #1
In unserer Webserie THEATER TRIFFT MUSEUM besuchen Schauspielerinnen und Schauspieler des Burgtheaters ein leeres Museum und erzählen von einer ganz persönlichen Kunstbegegnung.
Die erste Staffel führt Sie in das Kunsthistorische Museum, ins mumok, ins Belvedere 21 sowie in die Albertina Modern. Mit Safira Robens, Elisabeth Augustin, Max Gindorff & Arthur Klemt.
Folge #1: Safira Robens & Peter Paul Rubens.
Safira Robens
1994 in Herdecke geboren, zog für ihr Studium am Max Reinhardt Seminar nach Wien. Erste Erfahrungen sammelte sie an der Schaubühne in Berlin und in Portugal, wo sie in den Rollen Wendla Bergmann (Wedekind) und Lady Windermere (Wilde) ausgezeichnet wurde. Seit der Spielzeit 2019/2020 ist sie am Burgtheater zu sehen, seit der Spielzeit 2021/22 ist sie im Ensemble.
Peter Paul Rubens
1577 in Siegen geboren, widmete sich seit 1592 der Kunst. 1598 schloss er die Lehre ab und wurde in die Malergilde zu Antwerpen aufgenommen. Im Mai 1600 ging er nach Italien, um dort Tizian, Veronese und andere zu studieren. Hier wurde der Herzog Vincenzo Gonzaga von Mantua auf ihn aufmerksam, der ihn als Hofmaler nach Mantua holte.Die Nachricht von der Krankheit seiner Mutter rief ihn im Herbst 1608 nach Antwerpen zurück. Die Trauer über ihren Tod sowie das Versprechen der Statthalter der spanischen Niederlande, Erzherzog Albrecht und Isabella, ihn zum Hofmaler zu ernennen, hielten ihn dort fest. Peter Paul Rubens starb am 30. Mai 1640. Er war schon seinerzeit ein Star. Seine Werke sind u.a. im Kunsthistorischen Museum Wien zu sehen, zum Beispiel DIE VIER FLÜSSE DES PARADIESES, das Lieblingswerk von Safira Robens.
Folge #2: Elisabeth Augustin & Jakob Lena Knebl
Elisabeth Augustin
1953 in Wien geboren, absolvierte das Max Reinhardt Seminar und schloss ihre Ausbildung mit Auszeichnung ab. Seit 1975 ist sie festes Mitglied am Burgtheater und hier seither in zahlreichen großen Rollen zu sehen. Elisabeth Augustin ist ebenfalls durch diverse Film- und Fernsehproduktionen bekannt, führt selbst Regie und war mit zahlreichen Solo- und Chanson-Programmen in Wien zu sehen. Mit dem Tanz-Stück (OB)SESSIONS sieht man sie derzeit auf der Bühne im Kasino am Schwarzenbergplatz. Im mumok ist sie auf der Suche nach einer weiblichen Position in der zeitgenössischen Kunst die Werke von Jakob Lena Knebl begegnet, die sie "geflasht" haben, so Elisabeth Augustin.
Jakob Lena Knebl
1970 in Baden geboren, studierte Mode an der Universität für angewandte Kunst und Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Ihren Taufnamen Martina Egger, änderte sie durch die Vornamen ihrer Großeltern: Jakob und Lena. Den Namen Knebl gab sie sich ebenfalls selbst. In den 90er und 2000er Jahren, war sie vor allem im Videobereich und Rauminstallationen bekannt. Später wurde sie Mitbegründerin eines Wiener Modellabels und arbeitete als Senior Artist an der Akademie der bildenden Künste. Als Nachfolgerin von Brigitte Kowanz übernahm sie 2021 die Professur für Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien.Bei der Biennale Venedig 2022 wird Jakob Lena Knebl mit Ashley Hans Scheirl den Österreich-Pavillon gestalten.
Folge #3: MAX GINDORFF & UGO RONDINONE
Max Gindorff
geboren 1994 in Belvaux, Luxemburg, studierte Schauspiel am Max Reinhardt Seminar in Wien. Nach mehreren Engagements, am Volkstheater und am Kaleidoskop Theater, ist er nun festes Ensemblemitglied am Burgtheater. Zur Zeit ist Max Gindorff unter anderem in der Produktion AM ENDE LICHT auf der Bühne zu sehen. Im Belvedere 21 möchte er sich ohne den Einfluss an Vorwissen von den Werken des Künstlers Ugo Rondinone überzeugen, und diese auf sich wirken lassen.
Ugo Rondinone
1964 in Schwyz geboren, studierte an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Er arbeitet als Konzept-, Medien und Installationskünstler. Dabei überschreitet er immer wieder die Grenzen zwischen Medien und Disziplinen. Viele seiner Themen basieren auf Situationen des Alltags, denen er Beispielsweise durch Isolation oder eine spezifische Materialbearbeitung, eine poetische Dimension verleiht. Mittlerweile befinden sich seine Arbeiten in Museen weltweit. So auch im Belvedere 21.
Folge: #4 Arthur Klemt & Ai Weiwei.
In unserer vierten Episode von THEATER TRIFFT MUSEUM begleiten wir Arthur Klemt in die Ausstellung von Ai Weiwei in der Albertina Modern. Den Werken des Künstlers ist Arthur Klemt erstmals im „Haus der Kunst" in München begegnet. Eine Installation aus 5.000 Kinderrucksäcken, die auf ein Erdbeben hinwiesen, bei dem aufgrund von Korruption in der Bauwirtschaft 5.000 Kinder starben, hat den Schauspieler damals sehr berührt. Arthur Klemt, der sich in seiner aktuellen Produktion ODE im Kasino am Schwarzenbergplatz mit den Grenzen der Kunst beschäftigt, möchte er wissen, was Ai Weiweis aktionistische Werke heute in ihm auslösen: Wie weit darf Kunst gehen? Wo verlaufen die Grenzen von Kunst und Aktivismus - und was sind die Konsequenzen für den Künstler oder die Künstlerin? Ab 26.3.
Arthur Klemt
geboren 1967 in Klagenfurt ist seit der Saison 2019/20 festes Ensemblemitglied am Burgtheater. Zuvor arbeitete er als Feuerschlucker, Einradfahrer, Stelzengeher, Seiltänzer und Akrobat mit Auftritten in ganz Europa. Nebenbei dreht er für verschiedene Film- und Fernsehproduktionen. Mit dem Thema Kunst und Freiheit beschäftigt sich Arthur Klemt derzeit auch in der Produktion ODE. Genau wie Ai Weiwei stellt das Stück von Thomas Melle die Frage nach den Übergängen, Grenzen - und Konsequenzen von Aktionismus und Kunst.
Ai Weiwei
1957 in Peking geboren, ist ein unermüdlicher Aktivist und Kritiker autoritärer Systeme. Als Sohn des chinesischen Dichters, Malers und Regimekritikers Ai Qing, wurde er schon in jungen Jahren mit der korrupten Politik Chinas konfrontiert. In seinen Arbeiten fließen vor allem seine Bezüge zur Pop-Art und zur Konzeptkunst ein. Meistens kritisieren seine Werke dabei Verstöße gegen die Menschenrechte, wirtschaftliche Ausbeutung und Umweltverschmutzung in seiner Heimat. Durch seine kritische, künstlerische Auseinandersetzung mit dem Regime Chinas kam es 2011 zu einer Inhaftierung. 2015 konnte er das Land verlassen und zog nach Berlin, um seinen künstlerischen Ambitionen nachzugehen. Heute lebt er in Portugal. Die Albertina Modern widmet ihm in der Ausstellung In Search of Humanity seine bisher größte Retrospektive.
BONUS
Philipp Hauß zu Gast im Art Aperitivo des Kunsthistorischen Museums
Im Rahmen der Serie THEATER TRIFFT MUSEUM war Philipp Hauß zu Gast bei Kunsthistoriker Daniel Uchtmann im ART APERITIVO, der Live Talk des Kunsthistorischen Museums und sprach über seine jüngste Premiere AM ENDE LICHT.
Die Episode können Sie hier nachsehen.
THEATER TRIFFT MUSEUM
Erste Lieben, auf die wir später manchmal mit Verwunderung blicken, treue Begleiter, Hasslieben oder sporadische Verliebtheiten. Wir begegnen ihnen, verlassen sie, kehren vielleicht zu ihnen zurück. Manchmal begegnen sie uns ganz unvermittelt. Vor allem sind sie immer da: Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die wir in Museen erleben.
Mit diesem Gedanken besuchen Schauspieler*innen des Burgtheater-Ensembles ihr Lieblingswerk in einem leeren Museum und erzählen von einer persönlichen Kunstbegegnung.
Auf www.burgtheater.at und auf dem Burgtheater YouTube-Kanal
Einer Serie von Anne Aschenbrenner & Philipp Hauß
Video: Sophie Lux
Redaktion: Anne Aschenbrenner
Musik: Nils Strunk