Die Arbeiterkammer Wien und das Burgtheaterstudio
Die Arbeiterkammer Wien unterstützt seit vielen Jahren als treuer Partner insbesondere das Programm für junges Publikum. Dank dieser Kooperation konnte das Burgtheaterstudio kostenfreie Bildungsprojekte wie inszenierungsbegleitende Workshops und Labore für Schulen anbieten. Ein wichtiger Schwerpunkt war dabei die Bildungsarbeit mit 16 Kooperationsschulen, die in der Saison 2023/24 fortgesetzt und intensiviert werden konnte.
Labore, Workshops & Projektwochen
THEATER-LABORE
In der Spielzeit 2023/24 fanden 58 Schul-Labore für 1.271 Schüler*innen an den Schulen statt.
Leitung: Katrin Artl, Cäcilia Färber, Monika Haberfellner, Munira Mohamed, Lara Lubienski, Anna Manzano, Teresa Stoiber
INSZENIERUNGSVORBEREITENDE WORKSHOPS
In der Spielzeit 2023/24 fanden 57 inszenierungsbegleitende Workshops für 1.171 Schüler*innen zu folgenden Stücken an den Schulen statt:
Wie Ida einen Schatz versteckt und Jakob keinen findet
Liebe Grüße… oder wohin das Leben fällt
Leitung: Katrin Artl, Cäcilia Färber, Monika Haberfellner, Lara Lubienski, Teresa Stoiber, Elisabeth Thym
PROJEKTWOCHEN
In der Spielzeit 2023/24 wurden an 5 Schulen mit 14 Klassen und insgesamt 270 Schüler*innen Projektwochen zu den aktuellen Stücken des Burgtheaterstudios durchgeführt.
Die Projektwochen, inszenierungsvorbereitende Workshops und inszenierungsbegleitende Labore sind kostenfrei und immer mit einem Vorstellungsbesuch der Schüler*innen verbunden im Vestibül, Kasino, Akademietheater, Burgtheater oder MOBIL.
In der Spielzeit 23/24 hat das Burgtheater insgesamt 57 Vormittags-Schulvorstellungen im Vestibül und Kasino angeboten für alle interessierten Klassen in Wien und Umgebung. Die kostenfreien Workshops und Labore können von allen Schulen & verschiedenen Schularten gebucht werden, die Projektwochen werden mit den Kooperationsschulen als intensives Theatererlebnis realisiert.
Schulkooperationen
Mit 16 Partnerschulen hatte das BURGTHEATERSTUDIO eine enge Kooperation über teilweise bis zu fünf Jahre hinweg verabredet. Alle Schüler*innen dieser Schulen erlebten, begleitet mit Einführungen und Workshops, mindestens einmal im Jahr eine Inszenierung des Burgtheaters.
Daneben bekamen sie Einblicke in die praktische Theaterarbeit durch Labore wie Improvisation, Rolle und Raum sowie Biografisches Theater. Die Lehrkräfte nahmen regelmäßig an Fortbildungen des Burgtheaterstudios teil.
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Die Partnerschulen
BRG/BORG II Lessinggasse
OVS Schmälzl
ONMS Max Winter Platz
OMS Pfeilgasse
OVS Ruckergasse
Landessonderschule Hinterbrühl
VS Oskar Spiel Schule
VS Zinckgasse
Diefenbach-Gymnasium
VS Grubergasse
Rudolf Steiner Schule Potzleinsdorf
VS/MS Oskar-Spiel-Gasse
VS Campus Donaufeld
BHAK Polgarstraße
Gymnasium Draschestraße
Wienerwaldgymnasium Tullnerbach
Berichte
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In einer der Kooperationsschulen fand von 13.-16. Mai 2024 eine außergewöhnliche, inklusive und barrierearme Theaterprojektwoche zum Stück LIEBE GRÜSSE... ODER WOHIN DAS LEBEN FÄLLT statt. Die (fast 50 Kinder und Jugendlichen zwischen 7-15 Jahren) mit und ohne Behinderung sowie den unterschiedlichsten Förderbedarfen wurden eingeladen, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten, aktiv an den Theaterworkshops teilzunehmen. Rücksicht auf unterschiedliche Kommunikationsbedürfnisse und die Bereitstellung geeigneter, inklusiver Theatermethoden trugen dazu bei, unsichtbare Barrieren abzubauen und erste Spielerfahrungen zu sammeln. Die theaterpädagogische Woche stärkte auf niederschwellige Art, die Sozialkompetenzen der Kinder und Jugendlichen nachhaltig. Und nicht zuletzt wurde der Gemeinschaftssinn der Schüler:innen durch das gemeinsame (Rollen-)spiel, Gestalten, Geschichten ausdenken, Nachahmen und Kreativsein gefordert und gefördert.
Die Rückmeldungen der Lehrer:innen bestätigten den Erfolg des Projekts; Die positiven Erfahrungen und Erinnerungen aus dieser Woche werden die Kinder und Jugendlichen noch lange begleiten und ihr ganz persönlicher „Bühnenmoment“ – auch uns - in Erinnerung bleiben.
Teresa Stoiber, Leiterin der Projektwoche
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Mai 2024
Schulprojekt zum Thema: THOMAS UND TRYGGVE.
In diesem Projekt haben wir uns, anhand des Stückes THOMAS UND TRYGGVE, mit Freundschaft beschäftigt: Wie kann man jemanden kennenlernen, was ist Freundschaft, was tun in Konfliktsituationen und wie kann man wieder zur Versöhnung kommen?
Die jungen Menschen haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse mitgebracht (körperliche, als auch geistige Behinderungen, sowie traumatisierte junge Menschen zwischen 8 und 15 Jahren) und der Fokus war stark auf prozessorientiertes Arbeiten gelegt. Dadurch war es möglich, spontan auf Situationen einzugehen, die in der Gruppe aufgetaucht sind.
Es war eine berührende Arbeit, jede*r hat sich auf seine/ihre Weise eingebracht, wollte gehört und wahrgenommen werden und das mit großer Begeisterung und Offenheit. Und es war zu beobachten, wie sich die jungen Menschen immer mutiger und selbstbewusster auf die Bühne gestellt und gezeigt haben, was ihnen wichtig ist.
Sie haben einander wo es ging bei der Arbeit unterstützt, jede*r hat mit jedem gespielt, den eigenen Möglichkeiten entsprechend und in einem großen respektvollen Umgang. Angefangen von Spiegelübungen, zu Standbildern / bewegten Bildern, hin zu kleinen Szenen, die von den Teilnehmer*innen selbst entwickelt und dargestellt wurden.
Die Lehrkräfte haben den Prozess mit viel Motivation, großer Geduld und positiver Energie mitbegleitet und am Ende waren die jungen Darsteller*innen ganz besonders stolz und glücklich! Wir hatten eine wunderschöne Präsentation.Monika Haberfellner, Leiterin der Projektwoche
Rückmeldungen von Teilnehmer*innen
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„Das Theaterprojekt hat Riesenspaß gemacht. Es wurde viel gearbeitet. Die Aufführung zum Abschluss auf der großen Bühne war besonders toll.“
„Im Prinzip hat es mir gefallen, aber ich würde gerne mehr mit Drehbuch oder Plan arbeiten.“
„Mir hat gefallen, dass wir kein Mathe gemacht haben. Mir hat auch die Aufführung gefallen. Mir hat auch sehr gefallen, dass ich was mit meinem Freund machen konnte.“
„Mir hat die Theaterwoche gut gefallen, weil man durch verschiedene Spiele seine Gefühle ausdrücken konnte. Aber ich empfand das ständige Bewegen als anstrengend.“
„Es war sehr interessant, lustig und cool. Ich mag es zuzuschauen.“
„Mir hat gefallen, dass wir ein Projekt machen konnten, dass wir Spiele spielten, dass ich einmal bei einem Theaterprojekt dabei sein konnte.“
„Uns hat besonders gefallen:
das Einfrieren der Szenen
das langsame Umfallen
das Durchschreiten der Straße der Freundlichkeiten“
Kommentare & Beiträge von Lehrer*innen
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Unsere Kinder waren sehr begeistert dabei zu sein (und es ist nicht leicht sie für etwas zu begeistern!)
Trotz ihres speziellen Verhaltens waren sie voll integriert und fanden immer eine Anregung mitzumachen.
Sie wurden von allen akzeptiert und mitgetragen, was sie emotional spüren konnten!
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Von Projektbeginn an herrschte in der Gruppe eine warme, harmonische und respektvolle Atmosphäre. Die Kinder wurden da abgeholt, wo sie stehen. Das Programm war auf alle Alters und Schulstufen ausgerichtet.
Die Übungen waren abwechslungsreich, lustig und haben auch die Lehrer*innen zum Mitmachen animiert.
Die Kinder und Erwachsenen konnten ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
Aufgrund der Warmherzigkeit und Offenheit der Projektleiterin freuten sich Kinder und Lehrpersonen jeden Tag auf den Workshop.
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Nach anfänglicher Skepsis konnten sich die Kinder auf die unterschiedlichen Ideen des Mitmachtheaters einlassen.
Humorvoll und individuell wurden alle Beiträge gestaltet und jede/jeder hatte seine Rolle und seinen Platz
Dass es keine Bewertung im Sinne von „Richtig & Falsch“ gab, war vor allem für die Kinder dieser besonderen Schule ein wesentlicher Aspekt. Zu beobachten war, dass Kinder über ihre „Grenzen“ gingen, sich etwas zutrauten und voller Begeisterung und Freude am Tun dabei waren.
„Schule“ und Theater in einem anderen Setting kennenzulernen ist eine Wissenserweiterung der besonderen Art.
Danke, für die kurzweilige Begegnung!
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In der Theaterwoche besuchten uns zwei Theaterpädagoginnen des Burgtheaters und wir schlüpften in verschiedene Rollen und spielten viele Spiele. Sie erarbeiteten mit uns das Theaterstück „Liebe Grüße“ auf verschiedene Art und Weise.
Wir standen im Kreis und gaben einen Energieball weiter, der von Schüler zu Schülerin oder von Lehrer zu Lehrerin unterschiedliche Formen annehmen konnte. Alle Teilnehmenden mussten sich bei einem Spiel der Größe, der Augenfarbe oder der Haarfarbe nach aufstellen. Ein Spiel hieß Spiegelexperiment. Dabei gingen wir in Paaren zusammen und ahmten alle Bewegungen oder Geräusche nach, die der Partner oder die Partnerin vormachte. Ein weiteres Spiel hieß: „In den Urlaub fahren“. Dabei gingen wir in verschiedene Gruppen zusammen und stellten verschiedene
Eigenheiten und Merkmale von Ländern pantomimisch dar. Bei einem anderen Spiel hatten wir die Aufgabe auf verschiedene Art und Weise das Wort „Spaghetti“ zu sagen (z.B.: traurig, erfreut, lachend, müde, zornig, gelangweilt).
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Es war wunderbar zu beobachten, wie diese Projektwoche die Schüler*innen positiv beeinflusste. Ein Mädchen, das kaum spricht, immer sehr zurückgezogen ist, machte bei den Spielen mit, erfand eigene Bewegungen und das Schönste, sie konnte in diesem Setting lächeln. Ein anderes Mädchen, das nur mit Müh‘ und Not den täglichen Weg in die Schule schafft, war da und wollte keine Minute versäumen.
Schüler und Schülerinnen aus verschiedenen Schulstufen und Klassen nahmen gemeinsam an den verschiedenen Spielen teil, auch wir Lehrer und Lehrerinnen waren Teil dieses Projektes. Die Eigenarten der anderen wurden akzeptiert. Beim Theaterprojekt gab es keine Wertung. Alle waren mit großer Freude dabei. Die Präsentation am letzten Tag war allen sehr wichtig.
Die beiden Theaterpädagoginnen waren großartig. Sie konnten mit den uns eigenen Besonderheiten sehr gut umgehen. Bitte kommt wieder und spielt mit uns Theater. Danke!
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Was den Kindern am meisten gefallen hat, war die gemeinsame, fröhliche Aktivität. („Lasst uns hüpfen! Ja!!“)
Die vielfältigen Angebote wie das Spiegeln oder das nacherzählen von Situationen in Form von Standbildern kam bestens an.
Wir Erwachsenen konnten beobachten, welche Entwicklung die Schülerinnen und Schüler durchgemacht haben: sie wurden von Tag zu Tag mutiger und gingen immer mehr über sich hinaus.
Monika, die Theaterpädagogin in unserer Gruppe, steckte uns mit ihrer Begeisterung und ihrem Elan an.
Sie begegnete den Kindern auf Augenhöhe, war ehrlich interessiert, einfühlsam und mitreißend.
Wir würden uns über eine Fortsetzung des Theaterprojekts sehr freuen!
Arbeiterkammer Wien
Die Arbeiterkammer Wien unterstützt seit vielen Jahren als treuer Partner insbesondere das Programm für junges Publikum. Dank dieser Kooperation konnte das Burgtheaterstudio kostenfreie Bildungsprojekte wie inszenierungsbegleitende Workshops und Labore für Schulen anbieten. Ein wichtiger Schwerpunkt war dabei die Bildungsarbeit mit 16 Kooperationsschulen, die in der Saison 2023/24 fortgesetzt und intensiviert werden konnte.