Kriegerin
Eine Stadt: Wenig Idyll, umso mehr Langeweile, Alkohol, eine Imbissbude als Hotspot des Nachtlebens – und Jugendliche, die die Gesellschaft, wie sie ist, in Frage stellen, weil sie mehr von ihrem Leben wollen als schlecht bezahlte Jobs und Leistungsdruck. Unzufriedenheit und Aufbegehren sind ein explosives Gemisch und der Hass auf alles sucht einen fassbaren Gegner: die Ausländer. Auch Marisa gibt ihnen die Schuld dafür, dass alles den Bach runtergeht, und wenn nötig, argumentiert sie mit den Fäusten oder fährt Leute über den Haufen, wie Rasul und seine Schwester Jamila, zwei jugendliche Asylsuchende. Jamila landet im Krankenhaus und wird abgeschoben, Rasul ist auf sich allein gestellt – und wendet sich auf der Suche nach Hilfe für seine Flucht nach Schweden ausgerechnet an Marisa. Sie spürt, dass sie diesmal zu weit gegangen ist. Ihr schlechtes Gewissen und alles, was sie von Rasul über sein Leben und seine Flucht erfährt, lassen Zweifel an ihrem Weltbild aufkommen. Nicht zuletzt, weil es ein Weltbild ist, in dem Frauen schlechte Karten haben.
Mit der Theateradaption von David Wnendts vielfach ausgezeichnetem Film KRIEGERIN (2011) ist ein völlig neues Format in unsere kleinste Spielstätte eingezogen: Ensemblemitglieder des Burgtheaters stehen gemeinsam mit Jugendlichen auf der Bühne.
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