Iphigenie auf Tauris
von JOHANN WOLFGANG VON GOETHE
Regie
ULRICH RASCHE
AKADEMIETHEATER
Premiere
23 02 2024
Regie & Bühne ULRICH RASCHE
Musik NICO VAN WERSCH
Licht MARCUS LORAN
Dramaturgie ANDREAS KARLAGANIS, VICTOR SCHLOTHAUER
Die erste Fassung seines humanistischen Dramas verfasste der geheime Legionsrat Johann Wolfgang von Goethe ausgerechnet auf einer Reise zur Aushebung von Rekruten für die Weimarer Armee. Auch heute liegt Iphigenies Aufruf zu Freundschaft, Dialog und Gerechtigkeit fern der tagespolitischen Realität. Doch schlägt Goethe vor, wie die weltbestimmende Pendelbewegung zwischen blutiger Mordtat und barbarischer Vergeltung beendet werden könnte und stellt dem Kreislauf der Gewalt die Möglichkeit einer prozesshaften Veränderung der Welt entgegen.
Iphigenie, die von ihrem Vater Agamemnon aus Gründen der Kriegstaktik geopfert werden sollte, wurde von Mondgöttin Diana gerettet und auf die Insel Tauris gebracht, wo sie ihr seitdem als Priesterin dient. Iphigenie ist die einzige Frau in einem Kreis von hass- und gewaltgetriebenen Männern. Orest, ihr depressiver Bruder, ist, nachdem er ihrer beider Mutter Klytämnestra ermordet hat, vor den rächenden Erinnyen nach Tauris geflüchtet, wo er gemeinsam mit seinem Freund Pylades in Gefangenschaft des dortigen Königs Thoas gerät. Nachdem Iphigenie dessen Heiratsantrag abgelehnt hat, befiehlt der zurückgewiesene Herrscher, den stillgelegten Kult des Menschenopfers wiedereinzusetzen und die Geflüchteten zu töten. Dennoch schafft es Iphigenie, das Gute in die Tat umzusetzen. Der menschlichen Freiheit stellt sie die Wahrheit und Freundschaft zur Seite und „erpresst Thoas geradezu mit seiner Liebe“ (Rüdiger Safranski). Mündig aus eigener Kraft überzeugt Iphigenie den Herrscher, sie und ihre Gefährten ziehen zu lassen.