Abgefuckt

„Wenn sie doch nur jemand anderes wäre, wäre alles anders. Dann wüsste sie, wer sie wäre. Alle wissen doch, wer sie sind“, denkt Emma. Wäre sie vielleicht glücklicher als Hip-Hopperin? Als Boxerin oder Lederjackenträgerin? Oder ist sie am Ende doch ein Panda? Und in all der persönlichen Verwirrung soll sie auch noch ihre ständig streitenden Eltern aushalten. Auch Emmas Mitschüler Emil muss sich mit seinem neuen Ich auseinandersetzen. Seit seine Familie finanziell ruiniert ist und der Gerichtsvollzieher all seine Sachen mitgenommen hat, bemerkt er, wie seine Freunde ihn anders behandeln, ihn anders ansehen. Er, der vorher immer das neueste iPhone und die teuersten Sneakers hatte, ist in den Augen der anderen plötzlich ein Niemand geworden. Was tun? Abhauen! Aber wohin?

Julie Maj Jakobsens Jugendstück ABGEFUCKT begleitet die Schüler*innen Emil und Emma auf der schwierigen Suche nach sich selbst. Gleichzeitig zeigt Jakobsen den Kampf gegen den sozialen Abstieg, in dem sich Emmas und Emils Eltern jeweils befinden. Wie geht es weiter, wenn man unerwartet seinen Job verliert oder sich hoch verschuldet hat? Schonungslos, humorvoll und einfühlsam wechselt Abgefuckt zwischen Eltern- und Sohn-/Tochterperspektive hin und her und macht die verschiedenen Folgen von Armut bei Kindern und Jugendlichen spürbar.