Der einsame Westen
von MARTIN MCDONAGH
Deutsch von
MARTIN MOLITOR und CHRISTIAN SELTMANN
Regie
MATEJA KOLEŽNIK
AKADEMIETHEATER
Premiere
22 03 2024
Regie MATEJA KOLEŽNIK
Bühne RAIMUND ORFEO VOIGT, DIMITRIJ MURASCHOV
Kostüme ANA SAVIĆ-GECAN
Musik MICHAEL GUMPINGER
Licht NORBERT PILLER
Dramaturgie JEROEN VERSTEELE
Die Wohnküche eines alten Bauernhauses in Leenane, einem winzigen Ort an der Küste der irischen Grafschaft Galway. Die Brüder Valene und Coleman, die hier seit Ewigkeiten zusammenleben, haben gerade ihren erschossenen Vater beerdigt, und sie streiten sich um Kartoffelchips, Geld und Heiligenstatuen. Der junge Gemeindepfarrer Pater Welsch ist nach der Beerdigung mit ihnen gekommen, um sich zu betrinken und sich über das unbelehrbare Dorf zu beklagen, wo alle sich bekriegen, erschießen oder sich selbst umbringen. Die vierte Figur des tragikomischen Quartetts ist Girleen, fast volljährig und Verkäuferin von Poteen, einem hochprozentig destillierten Schnaps aus Gerste. Als sie mit ihrer Ware und traurigen Neuigkeiten aus dem Dorf bei den Brüdern anklingelt, setzt sich eine unwiderrufliche Dynamik des Grauens in Gang, voller ehrlicher Zugeständnisse, unvermeidlicher Gewalt und schwarzen Humors.
Mateja Koležnik inszenierte in ihrer slowenischen Heimat bereits mehrere Stücke von Martin McDonagh. Mit seinen vielfach ausgezeichneten Filmen „Brügge sehen ... und sterben“ (2008), „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“ (2017) und „The Banshees of Inisherin“ (2023) hat sich der Drehbuchautor, Regisseur und Produzent einen Platz unter den größten zeitgenössischen Indie-Cineasten erarbeitet. Noch bevor er erfolgreicher Filmemacher war, schrieb er mit der Leenane-Trilogie (1996–1997) drei Stücke, in denen er irische Dorfleute in seiner unverwechselbaren Sprache über universelle Themen wie Zugehörigkeit, Freundschaft, Fernweh und Einsamkeit sinnieren lässt. DER EINSAME WESTEN ist der Schluss- und Höhepunkt dieses frühen Werks.