Burgtheater

Universitätsring 2, 1010 Wien, Europa

Außenansicht Burgtheater
© Nikola Hergovich

Am 14. März 1741 überließ Kaiserin Maria Theresia dem Theaterunternehmer Selliers ein neben der Hofburg leerstehendes Ballhaus zur Verpachtung an Schauspielertruppen. Ihr Sohn Joseph II. stellte es 1776 per Dekret als „Teutsches Nationaltheater“ unter die Administration des Hofes, der auch die Finanzierung übernahm. Damit begann die Glanzzeit der deutschsprachigen Schauspielkunst in Wien. Seit 1794 trägt das Theater den Namen „K.K. Hoftheater nächst der Burg“. Nach fast 150 Jahren Spielbetrieb wurde am 14. Oktober 1888 – nach vierzehnjähriger Bauzeit – das neue Theaterhaus am Ring eröffnet. 1918 wurde das ehemalige Hoftheater der Verwaltung des Staates übergeben.

Im September 1922 konnte das Akademietheater in der Lisztstraße als zusätzliche Spielstätte gewonnen werden. Während der letzten Kriegstage wurde das Haus am Ring durch Bombeneinschläge und einen Brand stark beschädigt, und das Ensemble fand für zehn Jahre eine Ersatzheimat im „Etablissement Ronacher“. 1955 kehrte man in das in alter äußerer Form wiederaufgebaute, aber technisch erneuerte Haus am Ring zurück.

  • Info

    • Tageskassa: Mo bis Fr 10–18 Uhr | Sa, So, Feiertag: 10–13 Uhr

    • Abendkassa: öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn

    • Besucher*innen-Information in der Kassenhalle: Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10–18 Uhr, Tel: 43 +(0)1 51444 4140

  • Anfahrt

    • Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
      Straßenbahn 1, 71, D – Haltestelle Rathausplatz/Burgtheater
      U-Bahn Linie U3 – Herrengasse (Ausgang Minoritenplatz)

    • Taxistand vor dem Haus

    • Parken: in der BOE Tiefgarage Rathausplatz oder der WIPARK Garage Freyung. Rund um das Burgtheater ist Kurzparkzone von 9–22 Uhr

     

  • In Zahlen

    • Fassungsraum: 1.175 Sitzplätze, 85 Stehplätze, 12 Rollstuhlplätze

    • Breite der Vorbühne: 13 m

    • Vorbühnentiefe: 6 m

    • Bühnenraumbreite: 28,5 m, Tiefe: 23 m

    • Höhe bis zum Rollenboden: 28 m

    • Höhe bis zur ersten Arbeitsgalerie: 12 m

    • Portalbreite: 12 m

    • Portalhöhe max.: 8 m

KLIMT IM BURGTHEATER

Gustav Klimts Frühwerk umfasst eine Reihe von Gemälden, die er zusammen mit seinem Bruder Ernst und Franz Matsch im Rahmen der gemeinsamen „Künstler-Compagnie“ verwirklichte.

Dazu gehören auch die 1887 entstandenen Deckengemälde in den Feststiegen des Burgtheaters, die der Historienmalerei zuzurechnen sind, aber bereits die Wende zur symbolistischen Phase des Wiener fin de siècle ankündigen.

© Marcella Ruiz Cruz

Architektur

Das Burgtheater, errichtet von 1874 bis 1888, war das letzte Glied in der Kette der Prunkbauten zur Neugestaltung der Ringstraße. Erbaut von den beiden Architekten Gottfried Semper und Karl von Hasenauer, gehört die prachtvolle Außenfassade zu den beliebten Sehenswürdigkeiten Wiens. Dichterbüsten und berühmte Gestalten aus der Weltliteratur werden ergänzt durch Figurenpaare, die menschliche Gefühle und Eigenschaften symbolisieren und Themen vieler Dramen sind: Liebe und Hass, Demut und Herrschsucht, Heroismus und Egoismus. Über allen thront Gott Apoll mit der tragischen Muse Melpomene zur Rechten und der heiteren Muse Thalia zur Linken.

Ensemble

Das Ensemble ist die wichtigste Konstante des Theaters und die Seele des Hauses. Das Wiener Publikum liebt seine Stars und dankt es ihnen mit regelmäßigem Besuch.

Präsentiert sich das Burgtheater heute auch als Haus mit einem modernen Spielplan und zeitgerechten Strukturen, so haben sich doch viele jener Traditionen erhalten, die man mit Paula Wessely, Attila Hörbiger, Oskar Werner oder Raoul Aslan verbindet, und die dem Haus den Mythos verliehen haben, den es noch immer trägt:

Es gibt eine Doyenne und einen Doyen als oberste Schauspielerin bzw. obersten Schauspieler des Hauses – heute sind es Elisabeth Orth und Michael Heltau. Wichtige Ensemblemitglieder werden zu Ehrenmitgliedern ernannt, viele tragen den Titel Kammerschauspieler. Stirbt ein Ehrenmitglied, so wird für die Trauerfeier der Sarg auf der Feststiege aufgebahrt und anschließend in einem Trauerkondukt einmal um das Haus begleitet.

Innenaufnahme Burgtheater
© Katarina Šoškić

Ehrengalerie

Das Burgtheater besitzt weltweit eine der größten Sammlungen von Schauspielerporträts, die im Auftrag Kaiser Josephs II. begonnen und bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts weitergeführt wurde.

Nach einem Stillstand von über 20 Jahren lud Direktor Klaus Bachler 2006 sechs österreichische bildende Künstler – Christy Astuy, Ilse Haider, Elke Krystufek, Franz Graf, Josef Kern und Gregor Zivic – ein, zwölf bedeutende und dem Haus besonders verbundene Schauspieler – Andrea Clausen, Kirsten Dene, Annemarie Düringer, Gertraud Jesserer, Elisabeth Orth, Klaus Maria Brandauer, Karlheinz Hackl, Michael Heltau, Ignaz Kirchner, Branko Samarovski, Martin Schwab und Gert Voss – zu porträtieren.

Im Jahr 2008 porträtierten Lucy McKenzie, Maria Hahnenkamp, Maja Vukoje, Erwin Wurm, Franz West und Fabian Fink die Ensemblemitglieder Regina Fritsch, Maria Happel, Dorothee Hartinger, Birgit Minichmayr, Petra Morzé, Johanna Wokalek, Philipp Hauß, Philipp Hochmair, Roland Koch, Johannes Krisch, Michael Maertens und Nicholas Ofczarek.

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