Autor*innentheater Kyjiw

Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine hat sich das Burgtheater in bisher fünf gemeinsamen Veranstaltungen mit dem AUTOR*INNENTHEATER KYJIW verbunden. Der Initiative ukrainischer Autor*innen gelang es, mitten im Krieg ein eigenes Theater zur Förderung junger ukrainischer Dramatik zu eröffnen.
Konzeption: Sebastian Huber, Natalka Vorozhbyt.

Mit Unterstützung der ERSTE Stiftung.

Hier finden Sie einen Überblick über die vergangenen Veranstaltungen.

© Anna Puhr

Am 12. März 2022 hätte in Kyjiw ein neues Theater eröffnen sollen, das zeitgenössische ukrainischen Literatur fördern wollte. Die geplante Eröffnung des Autor*innentheater Kyjiw schien durch den russischen Angriff zunächst unmöglich und doch ist es den Künstler*innen gelungen, mitten im Krieg in Kyjiw eine eigene Spielstätte zu eröffnen. Geleitet wurde das Autor*innentheater Kyjiw, das aus rund zwanzig unterschiedlichen Dramatiker*innen besteht, von Maksym Kurochkin. Er wurde 2024 vom Trio Andrii Bondarenko, Iryna Harets und Oksana Grytsenko abgelöst und ist dem Autor*innentheater als aktives Ehrenmitglied weiter verbunden.

Das Burgtheater zeigt sich solidarisch und gibt den literarischen Stimmen aus der Ukraine eine Plattform - am 24. Februar 2024 zum fünften Mal in Folge.

06.09.2022

Kasino am Schwarzenbergplatz

LESUNG UND GESPRÄCH

Im Juni 2022 war das Autor*innentheater Kyjiw auf Initiative der Dramatikerin Natalka Vorozhbyt zum ersten Mal zu Gast im Kasino des Burgtheaters. 

Texte von Olena Astasieva, Andrii Bondarenko, Olena Hapeeva, Oleh Mychajlow, Oksana Savchenko, Liudmila Tymoshenko, Natalka Vorozhbyt

Mit: Regina Fritsch, Mavie Hörbiger, Peter Simonischek, Nils Strunk Gespräch mit den ukrainischen Autorinnen Natalka Vorozhbyt, Luda Tymoshenko und Anastasiia Kosodii, Moderation: Magdalena Baran-Szoltys

07.12.2022

live in Wien, Kyjiw und auf YouTube

WIEN SYNCHRON

Live-Stream aus Kyjiw & Wien

Am 7. Dezember 2022 fand im Kasino und im Autor*innentheater Kyjiw zwei parallele Lesungen statt, die per Live-Schaltung miteinander verbunden waren. Zu diesem Anlass sprach die nach Wien geflohene Autorin Natalia Vorozhbyt mit den Leiter*innen des Kyjiwer Theaters. Die Texte der ukrainischen Autor*innen wurden in zwei verschieden Sprachen präsentiert. Vorgelesen wurden sie in Wien von unterschiedlichen Ensemblemitgliedern des Burgtheaters. Während des Abends gab es außerdem eine Live-Schaltung in das Staatstheater Stuttgart, wo Liudmila Tymoshenko, die bereits im Juni bei der ersten Präsentation von Texten des Autor*innentheaters zu Gast war, durch ihre audiovisuelle Installation führte.

Texte von Olha Mazjupa, Iryna Harez, Anastasiia Kosodii
Mit: Kateryna Belinska, Oksana Bohuzka, Bohdan Borysenko, Regina Fritsch, Mykola Hluchenkyj, Serhij Hlybin, Mavie Hörbiger, Karyna Moisejenko, Iryna Lanowenko,
Nils Strunk, Florian Teichtmeister
Gespräch mit Natalka Vorozhbyt, Luda Tymoshenko sowie dem Leiter des Kyjiwer Theaters, Maksym Kurochkin

24.02.2023

live auf Instagram

INSTAGRAM EDITION

Lesung und Gespräch auf Instagram

Am 24. Februar 2023 jährte sich der Angriff Russlands auf die Ukraine zum ersten Mal. Aus diesem Anlass lud das Burgtheater zu einem Live-Talk mit Lesung auf dem Burgtheater-Instagram-Kanal. 
 
Wir sprachen live aus Kyjiw ab 11 Uhr mit Maksym Kurochkin, dem Leiter des Autor*innentheater Kyjiw über die aktuelle Situation. Anschließend liest Peter Simonischek den Text  „Birne“ des ukrainischen Dramatikers Andrij Bondarenko. „Birne“ ist kurz nach dem russischen Überfall im vergangenen Jahr als Teil einer Anthologie entstanden, die Texte über Bäume versammelt, nach denen russische Waffensysteme benannt sind. Bondarenkos Stücke gelangten auf die Shortlist bedeutender ukrainischer Theaterfestivals, sie wurden bisher an Theatern in Lwiw, Kyiv und Saporischschja aufgeführt. Er lebt und arbeitet derzeit in Lwiw.

Text von Andrij Bondarenko
Mit: Peter Simonischek
Gespräch mit der Dramatikerin Julia Gonchar und dem Leiter des Autor*innentheaters Kyjiw, Maksym Kurochkin

06.05.2023

Kasino am Schwarzenbergplatz

PART 1: GREEN CORRIDORS

Szenische Lesung

Eine weitere Ausgabe des AUTOR*INNENTHEATER KYJIW präsentierte das Stück „Green Corridors“ von Natalka Vorozhbyt in einer szenischen Lesung. Im Auftrag der Münchner Kammerspiele geschrieben, erzählt GREEN CORRIDORS von geflüchteten ukrainischen Frauen beim Schlangestehen. Bei der Ausreise nach Europa, in der Geflüchtetenunterkunft, auf der Suche nach einem neuen Leben in Wien, schließlich auf dem Weg zurück, immer müssen die Katzenliebhaberin mit ihren zwei Katzen und neun Spitzen, die Hausfrau, die Nageldesignerin und die Schauspielerin vor allem eines: warten. Dabei begegnen sie Grenzbeamt*innen, Sozialarbeiter*innen und Freiwilligen – Europäerinnen und Europäern eben. Von dem komplizierten Verhältnis zwischen den Geflüchteten, ihren Traumatisierungen, ihren Verlusten und ihrem Stolz und den Europäer*innen mit ihrer Hilfsbereitschaft, ihrer Fremdheit, „ihrem höflichen, gleichgültigen Blick“ erzählt GREEN CORRIDORS mit Witz und Trauer und einem unbestechlichen Blick fürs Groteske. Und reflektiert dabei außerdem die Widersprüche der Ukrainer*innen im Verhältnis zu ihrem Staat und ihrer Geschichte.

von Natalka Vorozhbyt
Mit Regina Fritsch, Lilith Häßle, Caroline Peters, Katharina Pichler, Safira Robens, Tilman Tuppy Szenische Einrichtung: Julia Thym

07.05.2023

Kasino am Schwarzenbergplatz

PART 2: SCHREIBEN IM UND ÜBER DEN KRIEG

Szenische Lesung

Am Tag nach der Lesung von „Green Corridors“ im Kasino am Schwarzenbergplatz fand im Autor*innentheater Kyjiw eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Burgtheater statt, bei der anhand von Natalka Vorozhbyts Stück vom Schreiben im und über den Krieg die Rede war. Welche Worte lassen sich noch finden, wie die schrecklichen realen Erfahrungen der Gegenwart mit den widerspruchsvollen historischen Erzählungen in Verbindung bringen? Was bedeuten die verschiedenen Perspektiven aus „dem Westen“ und aus „der Ukraine“ für das Schreiben eines literarischen Textes, welche Bedeutungen fügen sie ihm hinzu, auf welche blinden Flecken weist er sie hin? Wie gelingt es uns, über das zu sprechen, worüber dieser extrem vielschichtige und humorvolle Text spricht? Wird er uns am Ende beim Sprechen miteinander geholfen haben?

Mit: Iryna Chuzhynets (Kritikerin) Maksym Golenko (Regisseur), Natalka Vorozhbyt (Autorin), Luda Tymoshenko (Künstlerin und Autorin)
Moderation: Sebastian Huber (Wien), Maksym Kurochkin (Kyjiw)
Auf Deutsch und Ukrainisch

24.02.2024

Kasino am Schwarzenbergplatz

AUTOR*INNENTHEATER KYJIW #5

Am zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine verband sich das Burgtheater zum fünften Mal mit dem AUTOR*INNENTHEATER KYJIW zu einer gemeinsamen Veranstaltung und präsentierte in Ausschnitten Stücke aus dem Spielplan der Kyjiwer Kolleg*innen: „Die beste Version deiner selbst“ von Natalka Blok, „Hotel Großbritannien“ von Kateryna Penkova und „Der Mann meiner Träume“ von Polina Polozhentseva.

Präsentation des Spielplans des Autor*innentheaters Kyjiw für die Saison 23/24
Texte von Natalka Blok, Kateryna Penkova, Polina Polozhentseva
Mit: Alexandra Henkel, Markus Hering, Dörte Lyssewski, Safira Robens
Hybrides Podiumsgespräch mit Andrii Bondarenko und Irina Haretz (Leitung des Autor*innentheaters Kyjiw), Luda Tymoshenko und Sebastian Huber
Auf Deutsch und Ukrainisch mit deutscher Übersetzung.

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DIE VOLKSHILFE IST SEIT 2006 IN DER UKRAINE TÄTIG. SEIT DEM BEGINN DER KRISE AUF DER KRIM UND IN DER OSTUKRAINE 2014 HAT SIE GEMEINSAM MIT DER PARTNERORGANISATION NARODNA DOPOMOHA MENSCHEN AUF DER FLUCHT UNTERSTÜTZT UND LEISTET AUCH JETZT HILFE VOR ORT – HIER KÖNNEN SIE SPENDEN. DANKE!

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