Vögel
in deutscher, englischer, hebräischer und arabischer Sprache, mit deutschen und Englischen Übertiteln
Im Lesesaal einer New Yorker Bibliothek treffen Wahida und Eitan aufeinander. Die Begegnung ist der Beginn einer stürmischen Liebe — unter denkbar ungünstigen Voraussetzungen: Denn die Historikerin Wahida ist Tochter arabischer Einwanderer in die USA, der Biogenetiker Eitan Spross einer jüdischen Familie mit Wurzeln in Deutschland und Israel.
Hält ihre Beziehung den Zerwürfnissen stand, die mehr als ein Jahrhundert voll Hass, Vertreibung, Krieg und Terror im Nahen Osten angesammelt hat? Schon beim Pessach-Fest, als Eitan seine neue Freundin vorstellen möchte, kommt es zu einem handfesten Familienkrach. Sein Vater David wehrt sich leidenschaftlich gegen diese Liebe. Und weder Eitans Großvater Edgar noch seine Mutter Norah können den Streit zwischen Vater und Sohn besänftigen. Wütend und verstört begibt sich Eitan mit Wahida auf eine Reise nach Israel, um der Vergangenheit seiner Familie und der eigenen Identität auf die Spur zu kommen. Während Wahida in den Straßen palästinensischer Städte ihre verdrängte arabische Herkunft wiederentdeckt, erfährt Eitan von seiner Großmutter ein erschütterndes Familiengeheimnis. Dann kommt es zu einer Explosion, die das Land von einem zum anderen Tag in den Ausnahmezustand stürzt — wovon auch die Liebe zwischen Eitan und Wahida nicht unberührt bleibt.
Der im Libanon geborene, frankokanadische Autor Wajdi Mouawad ist am Burgtheater kein Unbekannter. 2007 wurde sein Stück Verbrennungen aufgeführt und viele Jahre gespielt. Nun hat Mouawad mit VÖGEL ein überbordendes und poetisches Epos über drei Generationen einer jüdischen Familie geschrieben, die zwischen den Traumatisierungen der Shoah und der Gewalt des Nahostkonfliktes zerrissen wird. Ein Thriller, der auf drei Kontinenten spielt und vier Sprachen aufeinanderprallen lässt, ein vielschichtiges Drama über Identität und Schuld, über das Erbe der Kriege und Verbrechen des 20. Jahrhunderts — und die ebenso stille wie hartnäckige Hoffnung, die Gegensätze eines Tages doch noch zu überwinden.
Regie führte der israelische Schauspieler und Regisseur Itay Tiran, der seit der Spielzeit 2019/20 Ensemblemitglied am Burgtheater ist und zuletzt George Taboris MEIN KAMPF im Burgtheater inszenierte.
Beschreibung | Information |
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Österreichische Erstaufführung
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