Dorian Gray
Dorian Gray verfällt dem Wunsch nach ewiger Jugend, nachdem Lord Henry, ein Vorbote heutiger Selbstbezogenheit, ihm seine hedonistischen Maximen eingetrichtert hat. Der Wunsch geht auf magische Weise in Erfüllung: Dorian altert von diesem Tag an nicht mehr und wird so auf der Höhe seiner jugendlichen Schönheit zu einem lebendigen Bild, während das Porträt, das sein Freund Basil von ihm gemalt hat, vom fortschreitenden Leben immer tiefer gezeichnet wird. Aus dem mit Schönheit gesegneten Dorian wird ein zum Bild Verfluchter, der das Porträt – sein wahres Gesicht – auf dem Dachboden vor den Augen der Welt versteckt. Der viktorianische Dauerbrenner DAS BILDNIS DES DORIAN GRAY ist unserer Zeit wie auf den Leib geschrieben: Der Kult um die ewige Jugend könnte kaum besser porträtiert werden, unsere Botox straffen Gesichter nicht besser gespiegelt sein als in der polierten Oberfläche dieses sprachlichen Meisterwerks.
-
mitMarkus Meyer,
Beschreibung | Information |
---|---|
Dauer und Pausen | 1 Stunde 15 Minuten - keine Pause |